The Almanack of Naval Ravikant

Ich habe dieses Buch beinahe verschlungen. Es ist einfach und verständlich geschrieben, betrifft jedoch genau die richtigen Stellen des Lebens. Zumindest hat es das in meinem Fall getan. Ich habe die Kindle-Ausgabe auf Englisch gelesen, da ich mir der Qualität der deutschen Übersetzungen manchmal nicht sicher bin. Besonders wenn es um solche, nicht auf den Profit gerichteten Werke geht. Allerdings muss ich hier zugeben, dass sich die deutsche Ausgabe bestimmt auch lohnen könnte, da diese vom FinanzBuch Verlag herausgegeben wird. Von diesem Verlag stammen auch schon die Übersetzungen für die Bücher von Robert T. Kiyosaki (Rich Dad Poor Dad, Cashflow Quadrant etc.), Napoleon Hill (Think and Grow Rich) und anderen in den Kreisen der neu werdenden Investoren bekannten Autoren.

Wenn jemand das Original auf Englisch lesen möchte, rate ich demjenigen, sich direkt auf der entsprechenden Website das richtige Format (kostenlos) herunterzuladen. Auf Amazon gibt es das Buch zwar auch, allerdings kostet es hier 1,49 EUR (englische Kindle-Version). Die deutsche Ausgabe für Kindle ist aber auch kostenlos. Wer es lieber physisch mag, kann ebenfalls bei Amazon zuschlagen. Hier geht es zur gebundener Ausgabe*.

Der Weg zum Buch

Ich versuche derzeit, die neuen Web3- und NFT-Technologien zu verstehen. Unter anderem auch, um die Funktionsweise von dem Helium-Netzwerk zu verstehen, mit dem ich derzeit versuche, Geld zu verdienen. Dabei bin ich oft über die Tweets von Naval Ravikant gestoßen und diesen dann auch abonniert. Naval ist einer der sich derzeit ebenfalls sehr stark mit den neuen Möglichkeiten des Web3 beschäftigt. Jedenfalls stieß ich dann schnell auf das oben genannte Buch “The Almanack of Naval Ravikant: A Guide to Wealth and Happiness”. Da ich derzeit wieder in Leselaune bin, habe ich das Buch schnell heruntergeladen und mit dem Lesen begonnen.

Eins der Ratschläge, die auch in dem Buch von Naval beschrieben werden, lautet – schlechte Gewohnheiten abgewöhnen und am Besten durch gute Gewohnheiten ersetzen. Deswegen habe ich mir vorgenommen, nun jeden Morgen nach dem Aufstehen anstatt 20 oder 30 Minuten auf das Smartphone zu starren und die üblichen Apps zu checken, einfach die gleiche Zeit für das Lesen aufzuwenden. Und es funktioniert prima – bis jetzt :). Ich denke jedoch, ich schaffe es auch langfristig.

Worum geht es?

Das Buch ist eine Ansammlung von den Grundsätzen, die Naval Ravikant im Laufe seines Lebens angesammelt hat und hier beschreibend weitergibt. An manchen Stellen des Buches sieht man auch, dass dieses zusammengeflickt wurde. Allerdings merkt man im Verlauf des Buches, dass die Zusammensetzung gut gelungen ist. Es ist logisch aufgebaut und bietet einen guten Faden durch das ganze Werk. Die verwendeten Beispiele sind auch sehr anschaulich dargestellt.

Das Buch ist in zwei große Bereiche aufgeteilt: Wealth (Reichtum) und Happiness (Glück). Und es geht also im Grunde darum, wie man diese zwei Bereiche in seinem Leben verbessern kann. Ich werde nicht auf jeden Aspekt zur Verbesserung der beiden Bereiche angehen. Allerdings greife ich die eine oder andere Erkenntnis heraus, das für meine Situation am Besten passt und beschreibe diese näher.

Shed Your Identity to See Reality (Fahre deine Identität herunter, um die Realität zu sehen)

Naval beschreibt hier den Umgang mit unseren in der Kindheit erworbenen Denkmustern. Diese Denkmuster prägen unsere Gewohnheiten. Später im Leben nehmen wir die neuen Gegebenheiten nicht mehr so gut auf wie in den jungen Jahren und versuchen somit die sich verändernde Welt trotzdem in unsere gewohnten Rahmen hineinzubringen. Und alles was nicht hinein passt, wird meist abgestoßen. Genau hier sollte man ansetzen und seine Gewohnheiten und Weltbilder ab und zu überprüfen und meist auch gänzlich ändern, so Naval. Denn nur so wären wir in der Lage, die neuen Möglichkeiten zu sehen und sich entsprechend zu transformieren.

Wieso ist dieser Grundsatz wichtig für mich? Nun hier habe ich viel selbst erfahren und ich sehe die Beispiele für die festgefahrenen Weltbilder täglich bei den Menschen mit denen ich zutun habe. Ich selbst bin sehr davon betroffen, in gewohnten Rahmen zu denken. Einige der Gewohnheiten sind so festgefahren, dass ich diese sogar für unverrückbar halte. Nehmen wir beispielsweise die alljährlichen Geburtstagsfeier – für mich war es bis vor Kurzem vollkommen selbstverständlich, dass man sein ganzes Leben lang den eigenen Geburtstag folgendermaßen (mindestens) zu feiern hat: Man lädt die Eltern und die Geschwister ein, es wird gegessen, es folgen die obligatorischen Glückwünsche und die Geschenkeübergabe bis schließlich alle wieder heimgehen. Ja und getrunken muss es auch noch in großen Mengen, denn so gehört es sich ja. Was bei mir besonders festgefahren war, ist das Verständnis, dass man seine Eltern und Geschwister unbedingt zum Geburtstag einlädt. Es hat mich große Überwindung gekostet, einzusehen, dass es nicht wichtig ist, an diesem Tag die Eltern und Geschwister einzuladen. Viel wichtiger für unsere Beziehung ist es, miteinander regelmäßig mehr Zeit zu verbringen. Und nicht nur zu den aus der Gewohnheit gesetzten Feiertagen (Geburtstag, Weihnachten, Silvester, Trauerfeier etc.). Also ersetzte ich die alte Gewohnheit, Geburtstage obligatorisch zu feiern, durch bewusste Besuche bei meinen Eltern und meinem Bruder. Ich glaube, auf Dauer bringt es uns allen mehr.

Aber die Transformation von Gewohnheiten und somit der Identität ist – so wie ich es verstehe – eine immer fortwährende Veränderung. Die Gewohnheiten oder Weltbilder, die ich jetzt habe, können sich ebenfalls schnell ändern. Allerdings sehe ich in dieser Vorgehensweise mehr Vorteile als Nachteile.

Darüber hinaus geht es im Abschnitt Wealth (Reichtum) insbesondere darum, dass man mehr Verantwortung übernehmen sollte, dass man sich spezielle Kenntnisse aneignen und diese durch weise Entscheidungen richtig einsetzen sollte.

Glück kann trainiert werden

Die wichtigste Erkenntnis in diesem Abschnitt war für mich – Versuche nicht, das Glück oder was das glückliche Leben ist, zu verstehen. Konzentriere dich lieber darauf, das Glück zu erlernen. Denn genau das schreibt Naval in den ersten Sätzen des Abschnitts Happiness (Glück). Glück ist eine Fähigkeit und kann genau wie der Körper oder der Geist trainiert werden. Man muss es nur wählen – sich für das Glücklichsein entscheiden. Für mich am schwierigsten zu verstehen und umzusetzen ist es, sich von seinen Wünschen zu verabschieden.

“Desire is a contract with yourself to be unhappy until you get what you want.”

Naval

Kurz umschrieben heißt es also, solange wir uns etwas wünschen, bleiben wir unglücklich bis zum Moment, wenn wir den Wunsch erfüllt haben. Das Problem dabei ist, dass nach dem erfüllten Wunsch unbedingt ein anderer kommt und dann noch einer und so weiter. Somit verbleiben wir stets in dem Zustand des Unglücklichseins. Wir füllen uns lediglich in kurzen Augenblicken, in denen die Wünsche in Erfüllung gehen, glücklich. Wobei das ebenfalls nicht 100% sicher ist.

Das Beispiel, das Naval hier einführt, ist der Kauf eines neuen Autos. Wir kaufen uns ein Auto. Dann warten wir auf das Auto, informieren uns auf den einschlägigen Foren, schauen uns Stunden an Youtube-Videos zu dem Auto an. Aber warum? Es ist letztendlich nur eine Sache, die eigentlich keine Auswirkung auf unser Leben hat. Und man weiß, dass sobald das Auto ankommt, man spätestens ein paar Wochen später das große Interesse an diesem verliert. Ich kann mich damit 100% identifizieren, denn ich habe all diese Stadien genauso durchlebt, als ich auf mein Auto gewartet habe, über das ich ebenfalls ein Blog führe. So ist es auch bei anderen Sachen, die wir uns wünschen. Wir denken, diese machen uns endlich glücklich. Aber es ist eine Illusion.

Der Ausweg für Naval ist: Die Kontrolle über seine Wünsche zu erlangen. Sich bewusst für einen großen aktuellen Wunsch entscheiden und diesen anstreben. Das eliminiert zumindest das unkontrollierte Wünschen und lässt uns wählen, in welchem Bereich wir unglücklich sein möchten. Das Learning für mich heißt: Akzeptieren und Kontrolle übernehmen anstatt zu bekämpfen.

Das Fazit

Kann ich dieses Buch empfehlen? Ganz klar – ja. Es mag für viele nach einem weiteren Esoterik-Buch klingen. Allerdings finde ich es immer noch besser, ein solches Buch zu lesen und mindestens etwas daraus in seinem Leben zu übernehmen, anstatt sich nur über solche Bücher lustig zu machen. Neben den zwei oben herausgenommenen Gedanken aus dem Buch habe ich für mich folgendes entnommen, was ich nun in mein Leben einführe: Mehr lesen, schlechte Gewohnheiten durch bessere und nützlichere ersetzen. Jetzt lese ich jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen mindestens 30 Minuten in einem Buch, was mich gerade bewegt, anstatt die gleiche Zeit im Smartphone zu verbringen. Und neben meinen Krafttraining gehe ich nun jede Woche Samstags schwimmen. Vielleicht kommen später weitere Verbesserungen hinzu, aber beeilen tu ich mich nicht. Das Motto heißt – Schritt für Schritt.

Gern könnt ihr unten in den Kommentaren auch Eure Gedanken zu dem Buch von Naval teilen. Ich freue mich auf den Austausch.

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