THG-Prämie von bis zu 380 € als Elektroautobesitzer abstauben

Seit Ende 2020 bin ich nun der Besitzer eines Elektroautos. Die Vorteile des Elektroantriebs sind für mich offensichtlich. Die unmittelbare Kraftentfaltung, die schnelle Beschleunigung, selbst die lahmsten Elektroautos sind oft schneller im Antritt als manche schnelle Verbrennerfahrzeuge. Die Bequemlichkeit des autonomen oder zurzeit leider immer noch nur halbautonomen Fahrens mit Autopilot, die Ruhe und Vibrationsarmut dank fehlendem Verbrennungsmotor allein sind schon gewichtige Argumente.

Das führte dazu, dass ich mit dem Elektroauto viel lieber unterwegs bin als mit meinen Verbrennerfahrzeugen davor. Allein im letzten Jahr habe ich zusammen mit meiner Ehefrau so viele neue Orte besucht, wie noch nie zuvor. Wir waren in Amsterdam, in den Lavendelfeldern Frankreichs, in Cannes, Prag, Dublin und London. Die längste unserer Reisen nach Irland habe ich in einem anderen Blogbeitrag genau beschrieben.

Steigende Strompreise werden zum Problem

In der letzten Zeit ist es jedoch etwas teurer geworden, mit dem Elektroflitzer unterwegs zu sein. Die Strompreise steigen, die Preise für die Elektroautos selbst ebenfalls. Die allgemeinen Lebenshaltungskosten kennen auch nur die eine Richtung – nach oben.

Um diesem Trend etwas entgegenzuwirken, habe ich bereits im letzten Jahr von einer Möglichkeit profitiert, mit dem Elektroauto nebenbei etwas Geld zu verdienen. Und zwar mit der sogenannten THG-Prämie. THG steht für Treibhausgasminderungsquote. Es geht darum, die Treibhausgase zu mindern. Als gesetzliche Maßnahme und politisches Instrument für den Klimaschutz verfolgt die THG-Quote das Ziel, die Treibhausgase im Verkehrssektor zu verringern und erneuerbare Energien zu fördern. Kurz und gut: Fossile Energien sollen zugunsten von erneuerbaren Energien ersetzt werden.

Das Gesetz um die Quote bestimmt in diesem Rahmen, dass diejenigen, die in Deutschland klimaschädliche Kraftstoffe in den Verkehr bringen, dazu verpflichtet sind, die dadurch entstehenden Emissionen, um einen gesetzlich festgelegten Prozentsatz zu mindern. Diese Minderung wird Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) genannt. Genauer dazu kann man im entsprechenden Wikipedia-Artikel nachlesen.

Wie profitiert man von der THG-Quote?

Wie kann man denn von dem Ganzen als Elektroautobesitzer profitieren? Ganz einfach, es gibt mittlerweile eine Menge Anbieter, die sich mit den Regeln des Emissionshandels auskennen und Ihre Dienste bei der Beanspruchung von THG-Quote anbieten. Ich selbst bin seit Anfang an bei dem Unternehmen “Geld für eAuto”* dabei. Im letzten Jahr habe ich Anfang April die Prämie in Höhe von 275,00 € überwiesen bekommen. Der Vorteil, wenn bei einem Unternehmen registriert ist, liegt darin, dass man nur einmal bei der Registrierung den Papierkram zu erledigen hat. Anschließend wird die Prämie jedes Jahr einfach ausbezahlt.

Wie funktioniert das Ganze?

Die Beantragung der THG-Quote auf der Seite von “Geld für eAuto” funktioniert ganz einfach:

  1. Registrierung und Anlage des eigenen Profils auf der entsprechenden Seite des Anbieters.
  2. Hochladen des Fahrzeugscheins (Zulassungsbescheinigung Teil I) im Profil.
  3. Die Unterlagen werden überprüft und bei der Behörde eingereicht, die die Unterlagen und eingesparten Emissionen zertifiziert und Nachweise darüber ausstellt.
  4. “Geld für eAuto” oder anderer Anbieter verkauft die akkumulierten Nachweise an Firmen, die in Deutschland über die gesetzliche Treibhausgasminderungsquote verpflichtet sind, ihre Emissionen zu senken.
  5. Sie als Elektroautobesitzer erhalten eine THG-Prämie in Höhe von bis zu 380€ pro eAuto. Und die Auszahlung erfolgt jedes Jahr aufs Neue ohne den Papierkram.

    Hier ist eine Übersicht über die aktuellen Anbieter der THG-Prämien:

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    Von Frankfurt am Main nach Dublin mit Strom

    Anfang November hatten wir – meine liebe Ehefrau und ich – spontan beschlossen, eine Reise zu den Wicklow Mountains in Irland zu unternehmen. Das Ziel wurde nicht zufällig bestimmt. Vor langer Zeit haben wir den Film “P.S Ich liebe Dich” gesehen und waren uns einig, die im Film gezeigten irischen Landschaften eines Tages zu besuchen. Da wir nun ein Elektroauto haben, ist es ja auch nicht weiter schwierig :). Natürlich wäre es einfacher, einen Flug zu buchen. Vor Ort ein Auto oder ein Taxi zu mieten und sich keine Sorgen um nichts zu machen. Allerdings ist eine solche Vorgehensweise ziemlich langweilig. Also rein ins Tesla und ab nach Irland. Aber der Reihe nach.

    Corona-Pandemie

    Unsere Reise fand Anfang November 2021 statt – also zu Beginn der so genannten vierten Welle der Corona-Pandemie. Somit mussten wir einiges erledigen, bevor wir nach Irland aufbrechen durften. Da wir über Großbritannien fuhren, mussten wir uns zudem auch um die Einreise in ein Nicht-EU-Land kümmern. Ich teile diesen Beitrag in mehrere Abschnitte auf. Im folgenden Abschnitt geht es um die Vorbereitungen bezüglich der Corona-Pandemie. Im nächsten Abschnitt gehe ich auf die Routen- und Reiseplanung ein. Anschließend erzähle ich etwas zu der Fahrt mit einem Elektromobil selbst.

    Einreisebestimmungen

    Vorweg ist zu sagen, dass sowohl ich als auch meine Frau vollständig geimpft sind. Das bedeutet, dass ich im weiteren Verlauf meines Beitrags nur auf die geltenden Einreisebestimmungen für vollständig geimpfte eingehe. Die Bestimmungen für ungeimpfte Mitbürger können abweichen.

    Großbritannien

    Unsere Reise verlief durch vier Länder, eins davon ist zudem nicht mehr in der EU. Also mussten wir uns nach Einreisebestimmungen für alle vier Länder erkundigen. Die erste und sehr nützliche Anlaufstelle hierfür ist die Seite des Auswärtigen Amts. Zuerst habe ich mich mit der Einreise in Großbritannien befasst. Es ist etwas kompliziert, aber nach ein paar Stunden hatte ich es verstanden. Da wir geimpft sind, waren die Auflagen etwas überschaubarer:

    1. Die Impfnachweise hatten wir dabei – sowohl elektronisch als auch in gedruckter Form.
    2. Wir mussten keinen Test vor der Einreise machen.
    3. Wir mussten nicht in Quarantäne.
    4. Frühestens 48 Stunden vor der Einreise ist ein Online-Formular auf der Seite der britischen Regierung auszufüllen. Bevor man dieses jedoch ausfüllen kann, benötigt man …
    5. … einen Nachweis über die Bestellung eines COVID-19 Schnelltests in Großbritannien. Dieser Test ist spätestens am 2. Tag des Aufenthalts in Großbritannien zu machen.

    Mit der Bestellung des Schnelltests hatte ich die größte Schwierigkeit, da man bei der Bestellung des Tests eine Adresse in Großbritannien angeben musste, an welche der Test geliefert werden sollte. Da wir (a) weniger als 2 Tage in England bleiben wollten und (b) keine Adresse auf der Insel haben (eine Hotel-Adresse würde auch gehen, aber auch das hatten wir nicht geplant), kamen nur die so genannten Pick-Up-Bestellungen in Frage. Hier konnte man den Test bestellen und an einer bestimmten Adresse in z.B. London abholen. Also habe ich angefangen, die Liste der von der britischen Regierung zugelassenen Schnelltest-Anbieter auf die Lieferanten mit diesem Service durchzusuchen. Es hat sich herausgestellt, dass man bei einigen Anbietern die für das Ausfüllen des unter Nr. 4 erwähnten Online-Formulars notwendige Referenznummer erst bei der Abholung des Tests in England bekommt. Ein wenig unlogisch, oder? Naja, ich habe dann einfach die ersten 10 Anbieter auf der Liste per E-Mail angeschrieben und bei einem wurde ich fündig – Rainbow Labs. Nach der Bestellung des Tests erhält man eine Bestellnummer, die auch als die für das Formular (Passenger Locator Form) benötigte Referenznummer (DHSC Reference Number) gilt. Nach zwei Tagen war ich also fertig mit der Dokumentation für die Einreise in Großbritannien.

    Frankreich

    Im Fall von Frankreich war alles etwas einfacher: Wir mussten eine Erklärung ausdrucken und unterschreiben, in der wir angeben, nicht krank zu sein, geimpft und symptomlos zu sein. Das ging schnell.

    Irland

    Hier mussten wir ähnlich wie für England ein Online-Formular (Passenger Locator Form) ausfüllen und ausdrucken. Der Haken hier war die Angabe der Aufenthaltsadresse in Irland. Da wir dort auch keinen Aufenthalt planten, war es schwierig. Also gab ich einfach die Adresse des Restaurants an, in dem wir vorhatten, zu essen. Das hat geklappt.

    Belgien

    Belgien hatte ich beinahe vergessen, aber für dieses Land gelten ebenfalls Einreiseregeln, deren Nichtbefolgung satte Strafen nach sich ziehen könnte. Vorausgesetzt natürlich, man wird erwischt, aber darauf wollte ich es nicht ankommen lassen. Für Belgien war ebenfalls das Ausfüllen eines Online-Formulars nötig.

    Mit einer Mappe an ausgedruckten Formularen, Impfpässen und unseren eigentlichen Reisepässen waren wir nun bereit, unsere Reise anzutreten.

    Das Elektroauto

    Bevor es weiter mit der Route geht, schreibe ich ein paar Worte zum Fahrzeug, mit dem wir unterwegs waren.

    Tesla Model 3 Standard Range Plus (LFP-Batterie)

    Es handelt sich hierbei um das Tesla Model 3 Standard Range Plus mit der LFP-Batterie aus chinesischer Produktion. Zugelassen Anfang Dezember 2020 und bisher 20000 km absolviert. Die Reichweite des Fahrzeugs aus meiner eigenen Erfahrung liegt im Sommer bei etwa 250 bis 300 km (Autobahnfahrt bei 120 bis 130 km/h), im Winter schrumpft die Reichweite dann auf etwa 200 bis 250 km. Viel hängt natürlich davon ab, ob es regnet und wie kalt es allgemein ist. Aber im Großen und Ganzen ist es ein sehr sparsames Elektroauto. Und es macht sehr viel Spaß, es zu fahren.

    Reiseplanung mit einem Elektroauto

    Die Planung einer Reise mit einem Elektroauto unterscheidet sich etwas von der mit einem Verbrennerfahrzeug. Und selbst mit einem Tesla kann es etwas fummelig werden, obwohl man auf ein mittlerweile sehr großes Ladenetzwerk von Tesla zurückgreifen kann. Erschwert wurde das ganze, da wir unsere beiden Anschlüsse – Eurotunnel von Frankreich nach England und Fähre von Holyhead (UK) zu Dublin nicht verpassen durften. Und das auf Hin- und Rückweg.

    Eurotunnel

    Bevor ich die Route planen konnte, musste die Frage geklärt werden, wie wir nach England gelangen. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten – der seit 1994 operierende Eurotunnel, in dem die Autos in Zügen transportiert werden und eine Fähre. Die Fähre hatte sofort verloren, da die Überfahrtsdauer über 3 Stunden in Anspruch nimmt. Also entschied ich mich für den Eurotunnel, hier dauert die Überfahrt nur 35 Minuten. Grob berechnet brauchte ich von Frankfurt am Main bis zum Eurotunnel-Bahnhof in Calais etwa 8 Stunden. Genauere Berechnung habe ich dann im Routenplaner für Elektroautos “Abetterrouteplanner” gemacht. Es handelt sich hierbei um eine Smartphone App, in der man die Route Fahrzeugspezifisch und mit allen nötigen Ladestopps planen kann. Hier wird sowohl das Wetter als auch das Höhenprofil der Strecke berücksichtigt. Insgesamt ein sehr nützliches Tool.

    Gestartet haben wir kurz nach 15 Uhr am 5. November 2021, nachdem wir die Kinder bei den Großeltern in der Nähe von Heidelberg gelassen haben. Die Route habe ich zwar in Abetterrouteplanner gecheckt, gefahren bin ich jedoch mit der internen Tesla-Navigation, diese ist trotzdem noch am zuverlässigsten und plant ebenfalls alle nötigen Stopps mit ein. Allerdings berücksichtigt die Routenplanung in Tesla nicht die aktuellen Wetterbedingungen, lediglich das Höhenprofil der Strecke. Aber da ich das Auto mittlerweile seit einem Jahr fahre, habe ich es gut kennengelernt und weiß, womit ich verbrauchstechnisch rechnen kann. Meine Strategie war, die nötigen Supercharger auf der Strecke einzeln anzufahren, da Tesla Navigation die Ladestopps immer sehr pessimistisch einplant. Hier kann man also durchaus früher als vom Auto vorgeschlagen losfahren, ohne dabei eine leere Batterie zu riskieren. Somit sind wir zeitlich sehr gut durchgekommen. Ich hatte mich lediglich einmal verschätzt, sodass wir bei unserem zweiten Ladestopp in Vervier / Belgien mit 1% Batterie angekommen waren. Die gefahrene Strecke war 213 km und verbraucht hatten wir dafür 81% der Batterie. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag dabei bei 100 km/h. Bei Eurotunnel konnten wir übrigens ganz gemütlich auf 98% laden, damit wir auf der englischen Seite direkt weiterfahren konnten.

    Der Eurotunnel war ein Erlebnis für sich. Ich konnte es mir schlecht vorstellen, wie sowas funktioniert. Aber es ging alles wie geschmiert.

    Eingecheckt haben wir kurz vor Mitternacht. Nach dem Einchecken mussten wir noch etwa 40 – 45 Minuten auf das Boarding warten. Die Zugfahrt ging pünktlich um 01:20 am 6. November 2021 los. Und 35 Minuten später sowie 1 Stunde Zeitunterschied früher waren wir um 00:55 in Großbritannien angekommen.

    Neben der Geschwindigkeit hat für den Eurotunnel auch der Preis gesprochen. So konnten wir für insgesamt 266,00 EUR hin und zurück fahren. Je nach Auslastung bzw. Uhrzeit kann man auch wesentlich günstiger fahren.

    Übersicht über die Etappe Frankfurt – Eurotunnel Terminal in Calais

    Frankfurt – Calais

    Die Außentemperatur lag bei 11 °C. Gestartet haben wir mit 96% in Frankfurt. Nachdem wir die Kinder zu den Großeltern nahe Heidelberg gebracht haben, ging es weiter zum Supercharger in Waldlaubersheim. Angekommen waren wir dort mit 11% Ladestand und insgesamt von Frankfurt nach Waldlaubersheim (über Heidelberg) sind wir 222 km gefahren. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 94 km/h.

    Laden am Supercharger Waldlaubersheim

    Das Laden an einem Supercharger mit einem Tesla-Fahrzeug ist ganz einfach. Den Stecker ein die Ladebuchse einstecken und schon geht es los. Abgerechnet wird über die im Tesla-Account hinterlegte Kreditkarte.

    Der Supercharger Waldlaubersheim unterstützt das Laden bis zu 150 kW. Unser Ladevorgang hat mit 143 kW gestartet und wurde nach 22 Min und 37,3 kWh geladener Energie mit dem Ladezustand von 82% beendet. Die durchschnittliche Ladegeschwindigkeit lag bei 95 kW.

    Waldlaubersheim – Supercharger Verviers (Belgien)

    Das war eine Zitteretappe. Ich habe in Waldlaubersheim leider zu wenig Energie geladen. Generell lässt sich sagen, wenn Teslas Routenplanner sagt, man würde mit 10% am nächsten Standort ankommen, dann könnte man losfahren. Ich habe leider nur bis etwa 5% geschätzter Reichweite in Verviers abgesteckt und musste dafür bezahlen. 🙂 Das hat dazu geführt, dass wir in Verviers mit 1% Akkukapazität ankamen. Die Schnittgeschwindigkeit auf dieser Etappe lag bei 100 km/h. In Verviers konnten wir direkt anschließen und das Laden ging mit 140 kW los. Nach 30 Minuten haben wir 45,7 kWh nachgeladen. Die durchschnittliche Ladegeschwindigkeit lag bei 86 kW. Anschließend sind wir mit 88% in Richtung Supercharger in Aalst gestartet.

    Verviers – Aalst

    Die durchschnittliche Geschwindigkeit auf dieser Etappe betrug 102 km/h. In Aalst sind wir mit 28% Akkukapazität angekommen. Ich habe leider erst später gemerkt, dass in Aalst auch V3-Supercharger stehen und habe daher an einer V2-Säule geladen. Der Unterschied zwischen diesen zwei Versionen ist die maximale Energieabgabegeschwindigkeit. So kann ein V3-LAder bis zu 250 kW liefern, während eine V2-Säule maximal 150 kW kann. Bei Model 3 Standard Range Plus kann ich am V3 jedoch maximal 163 kW Spitze erreichen und lade im Schnitt 1 oder 2 Minuten schneller als am V2. Daher ist es aus meiner Sicht kein großer Verlust, an einem V2- anstatt eines V3-Laders zu nippen.

    In Aalst haben wir mit 144 kW angefangen und waren nach 16 Minuten wieder bei 80% Akku. Im Schnitt haben wir hier mit 98 kW geladen und füllten unseren Akku mit insgesamt 27,5 kWh.

    Aalst – Eurotunnel in Calais

    Die letzte Etappe vor dem Eurotunnel war 177 km lang. Die Geschwindigkeit betrug im Schnitt 105 km/h. Am Supercharger vor Eurotunnel sind wir mit 5% Akkukapazität angekommen. Hier ist noch anzumerken, dass ich versehentlich nicht zum Supercharger vor Eurotunnel navigiert hatte und das hat sich dann negativ auf die Ladegeschwindigkeit ausgewirkt. Die Außentemperatur in Calais betrug 7°C und mit einem nichtvorkonditionierten Akku konnten wir nur mit 113 kW laden. Vorort habe ich noch gedacht, der Lader wäre kaputt und habe bei 20% Akku die Ladesäule gewechselt, aber auch hier erreichte ich gerade mal 110 kW in der Spitze. Insgesamt konnten wir vor dem Eurotunnel auf 98% laden. Die durchschnittliche Ladegeschwindigkeit lag bei 73 kW. Geladen haben wir 48,8 kWh. Der Ladevorgang hat insgesamt 38 Minuten gedauert. Wir konnten also mit einer fast vollen Batterie in die England-Etappe starten.

    Im Linksverkehr nach Holyhead

    Das Entladen ging sehr schnell und schon war ich im Linkverkehrsland angekommen. Es war ein sehr eigenartiges Gefühl. Angenehm war die Tatsache, dass man sofort auf einer Autobahn landete, somit konnte ich mich erstmal links einordnen und mich an die Situation anpassen. Das ging auch solange gut, bis ich mich zum ersten Mal verfahren habe. Hier musste ich mit zahlreichen Kreisverkehren der Londoner Vorstädte klarkommen.

    Und beim Kreisverkehr in England muss man nach links fahren. Das hat mich bis zuletzt irritiert. Aber es ging. Im Großen und Ganzen waren die Engländer auch nette Autofahrer.

    Das Ziel – die Holyhead-Fähre nach Dublin um 09:00

    In England war der Zeitplan etwas angespannter, denn wir durften unsere Fähre in Holyhead um 9 Uhr nicht verpassen und mussten zudem mindesten 30 Min vor der Abfahrt einchecken.

    Folkestone – Holyhead

    Es waren 228 km vom Folkestone Eurotunnel zum Supercharger in Northampton zu fahren. Wir sind mit 95% Akku gestartet. Die Außentemperatur betrug 9°C. Die Strecke haben wir mit der Durchschnittsgeschwindigkeit von 105 km/h absolviert. Und kamen mit 3% Akkustand am Supercharger an.

    In Northhampton haben wir insgesamt 20 Minuten von 3% auf 67% Akkustand geladen. Die durchschnittliche Ladegeschwindigkeit lag bei 96 kW. An diesem Supercharger mussten wir uns an der Rezeption des anliegenden Hotels mit dem Autokennzeichen registrieren, sonst drohte eine Strafe :). Naja, die Anmeldung ging schnell und wir konnten die Toilette des Hotels nutzen. Allgemein ist es positiv, dass die meisten Toiletten an den Supercharger-Standorten sehr gut sind, da sich diese meistens in den anliegenden Hotels oder Restaurants befinden. Anschließend ging es um 05:00 Uhr in Richtung weiteren Supercharger Hilton Park Northbound 108 km weiter in Richtung Fähre.

    Angekommen waren wir hier mit 25% Akkustand um 06:01. Uns blieben also noch 2:30 Stunden bis zum Ende der Boarding-Zeit. Die Ladestrategie musste also passen. Der nächste und letzte Ladestopp vor der Fähre war der Supercharger in Flint Mountain in 147 km Entfernung von dem bei Hilton. Also habe ich mich entschlossen, in Hilton Park auf 55% zu laden, damit wir in Flint Mountain mit etwa 3 bis 5% ankommen. In Hilton Park haben wir mit durchschnittlich 116 kW geladen und waren nach 8 Minuten bereit, weiter zu fahren.

    Die Fahrt auf den fast leeren englischen Autobahnen verlief sehr zügig, sodass wir nach 147 km und 1 Stunde und 29 Minuten um 07:39 in Flint Mountain mit 2% Akkustand angekommen waren. Der Standort bietet nur die V3-Supercharger an und wir konnten schnell laden. In 14 Minuten haben wir wieder 57% Strom im Akku und konnten die letzte Etappe vor der Fähre nach Dublin antreten. An Flint Mountain konnten wir durchschnittlich mit 120 kW laden.

    Die Entfernung von Flint Mountain Supercharger bis Holyhead Hafen beträgt 120 km, die wir in 1 Stunde und 18 Minuten absolviert haben. Um 08:13 konnten wir einchecken und somit pünktlich auf die Fähre kommen.

    Die Fähre von Holyhead nach Dublin

    Im Premium-Paket, das ich gebucht hatte, war auch der Zugang zu der Stena-Lounge inbegriffen. Hier konnten wir kostenlose Snacks und Kaffee haben. Den Frühstück musste man trotzdem Extra bezahlen, aber es hat gut getan. Obwohl ich ab sofort immer Kabinen buchen werde, anstatt Zugänge zu irgendwelchen Premium-Bereichen. Denn in einer Kabine kann man sich unbeobachtet hinlegen, was sehr viel wert ist. Also nach drei Stunden Seefahrt waren wir in Dublin angekommen und mussten uns erst um eine Lademöglichkeit bemühen, denn in Dublin angekommen waren wir mit gerade 9% Akkustand. Und Dublin ist noch nicht wirklich Elektromobil-freundllich.

    Tesla aufladen in Dublin

    In Dublin ist es leider gar nicht so einfach, eine Ladestation mit über 50 kW Leistung zu finden. Das ist beispielsweise die Übersicht mit den verfügbaren und öffentlich zugänglichen Ladesäulen von Goingelectric:

    Noch schlimmer ist es mit der Akzeptanz von hier im Lande verfügbaren Ladekarten. Weder Mobility+ von EnBW, noch die Entega-Karte (die ohnehin schonmal gut in Süd-Frankreich funktionierte) wurden hier akzeptiert. Selbst eigens für diese Reise angelegtes Plugsurfing-Konto konnte mir nicht helfen. Der Plugsurfing-Chip kam leider nicht vor der Reise an und die Plugsurfing-App zeigte zwar die Ladestationen als verfügbar an. Die Aktivierung von Ladesäulen hat leider nicht funktioniert.

    Wir hatten Hunger und wollten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Das Auto in der Nähe eines Restaurants während der Nahrungsaufnahme fast voll aufzuladen. Dabei wollten wir etwas typisch irisches Essen. Leider hat die Ladesäulen-Übersicht nicht viele Möglichkeiten geboten. Wir haben uns für die Ladesäule am Talbot Hotel Stillorgan entschieden.

    Nach einigen misslungenen Versuchen, die Säule zu aktivieren, habe ich die ESB-Hotline (ESB betreibt die meisten Ladestationen in England und Irland) angerufen. Der Mitarbeiter war freundlich und gab mir Instruktionen zur Registrierung auf der ESB ecars Website. Hier ist es wichtig, zu erwähnen, dass für Irland ein eigenes ESB-Konto zu eröffnen ist, das nur in Irland funktioniert. Das ESB-Konto aus England bringt hier laut Hotline nichts. Ok, das Konto wurde relativ schnell eröffnet und nach der Hinzufügung einer VISA-Karte als Zahlungsmittel, ließ sich die Säule schnell aktivieren und der Ladevorgang startete.

    Nach 45 Minuten Ladezeit wird eine Zusatzgebühr von 4,60 € fällig

    Ja, an den ESB-Ladesäulen darf man also maximal 45 Minuten lang zum Preis von immerhin 30,5 Cent pro kWh laden. Nach 45 Minuten wird eine Zusatzgebühr von 4,60 € fällig. Laut ESB soll es dazu beitragen, dass die Säulen nicht zu lange blockiert werden. Die Standgebühren kenne ich auch in Deutschland. Allerdings fallen hier normalerweise erst nach 240 Minuten Ladezeit die Zusatzgebühren an. 45 Minuten sind aus meiner Sicht viel zu knapp bemessen. Wir standen dort 30 Minuten und konnten gerade mal 22,2 kWh laden. Das war zwar genug für unser nächstes Ziel – Saly Gap in County Wicklow. Ich hätte dennoch gern mehr geladen. Dazu kam, dass die Restaurants, in denen wir geplant haben, zu essen, geschlossen waren. Wir hatten beschlossen, unsere Reise fortzusetzen und dafür abends etwas schönes zu essen.

    Treffen an Ladesäule

    Gern möchte ich von unserem Treffen an der ESB-Ladesäule erzählen. Wir haben nämlich einen sehr netten Nissan Leaf Fahrer getroffen, der vor uns geladen hatte. Er hat gemerkt, dass wir Schwierigkeiten mit dem Laden hatten und hat uns sofort die Hilfe angeboten. Er wäre sogar bereit, uns mit einer seiner Ladekarten auszuhelfen. Ich war bereits mit der Anmeldung weiter gekommen und die Aktivierung hat funktioniert. Trotzdem hat er noch solange abgewartet und verabschiedete sich erst, wenn das Auto angefangen hat zu laden. Zudem gab er uns noch ein paar Tipps zu Dublin, welche wir mangels Zeit leider nicht befolgen konnten. Ich bin ihm sehr dankbar.

    Weiter ging es nach County Wicklow auf der Suche nach Saly Gap

    Saly Gap – das war schon lange das romantische Ziel meiner Ehefrau. Vor langer Zeit haben wir den Film “P.S. Ich liebe Dich” gesehen und wollten unbedingt, die dort gezeigten irischen Landschaften besuchen. Und nun waren wir gerade mal 40 km von unserem Ziel entfernt. Die Landschaft war wirklich sehr schön. Das Wetter wechselte vom dichten Nebel zum sonnigen Tag innerhalb von 30 Minuten. Und es war die ganze Zeit sehr windig. Aber atemberaubend schön.

    Trotz der Kälte, Nässe und Wind haben wir schöne Zeit in County Wicklow gehabt. Ich würde den Ort jederzeit wieder besuchen. Nach etwa drei Stunden mussten wir jedoch trotzdem zurück um unsere Fähre um 20:30 nicht zu verpassen.

    Das warme Essen

    In Dublin angekommen, haben wir beschlossen, im Restaurant neben dem Ladeplatz zu Abend zu essen. Und es war ganz ordentlich, wenn man bedenkt, was wir während der ganzen Fahrt von Frankfurt sonst gegessen haben – Schnellkochnudeln, Brötchen, Snacks. Obwohl die belegten Brötchen, die meine Frau vorbereitet hatte, sehr gut schmeckten, war die warme Mahlzeit am Abend kurz vor der Abfahrt aus Dublin eine willkommene Abwechslung.

    Während des Abendessens wurde das Auto wieder auf 86% geladen, sodass wir nach der Ankunft in England wieder genug Strom hatten, um unseren nächsten Ladestop an dem Flint Mountain Supercharger zu erreichen. Die Überfahrt mit der Fähre war dieses Mal angenehmer, denn wir hatten eine Kabine gebucht. Und das hat sich gleich dreifach gelohnt: In der Kabine bekamen wir ebenfalls Kaffee, Tee und Kekse, aber auch noch eine Dusche, eine eigene Toilette und zwei Betten – einfach himmlisch. Hier konnte ich mich für die restliche Fahrt richtig gut erholen. Das Anlegen in Holyhead hat sich verzögert, soweit ich verstanden habe, sprang der Antrieb der Fähre nicht an und so mussten wir auf die Schlepper warten, die uns an das Dock geschoben haben.

    Um 02:50 am 7. November ging die Reise Richtung London weiter. An dem Flint Mountain Supercharger kamen wir um 03:57 nach 120 km mit 29% an. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 114 km/h. Hier konnten wir durchschnittlich mit 122 kW laden und haben so in 7 Minuten knapp 15 kWh geladen und fuhren mit 56% Akkustand weiter zum nächsten Lader – Keele Southbound Supercharger. Es waren nur 100 km und verbraucht haben wir hierfür 39% des Akkus. Mit 17% angekommen, konnten wir in 22 Minuten wieder auf 82% laden. Hier konnte ich wieder ein Nickerchen machen, was mir sehr gut tat. Weiter ging es um 05:26 in Richtung Warwick – Southbound Supercharger. Es waren 127 km zu fahren, wofür wir 48% des Akkus gebraucht haben. Hier erledigten wir unsere Morgentoilette, was dem Auto die Gelegenheit gab, auf 99% zu laden. Gebraucht hat es von 34% auf 99% – 31 Minuten. Das Auto kann wirklich schnell auf 100% laden. In diesen Momenten freue ich mich, dass der verbaute LFP-Akku mehr Prügel verträgt und weniger Sorgen für sich beansprucht. Der nächste Halt war London. Hier sind wir um 09:07 angekommen. Das Zurücklegen von knapp 500 km hat uns also knapp 6 Stunden gekostet. Da wir in London mit 46% ankamen, gehe ich stark davon aus, dass die Fahrt bei optimierten Ladestopps durchaus 15 bis 30 Minuten weniger Zeit in Anspruch nehmen würde.

    In London hatten wir nur sehr wenig Zeit für die Sightseeings. Es hat mich überrascht, wie leer die Stadt um diese Uhrzeit war. Sehr wenige Touristen. Ich habe mich für einen teuren aber sehr gut platzierten Parkplatz direkt vor dem Westmister Hall entschieden. So konnten wir mehr Zeit im Zentrum verbringen. Leider war Big Ben, wie auch der Westminster Hall, hinter den Gerüsten versteckt.

    Immerhin fuhren ab und zu sehr alte Fahrzeuge durch die Stadt.

    Das sah schon witzig aus. Was mich etwas enttäuscht hat, ich konnte in der Nähe unseres Stands keine Bäckerei finden, wo ich auf einen Kaffee hoffte. Nach langer Suche fanden wir dennoch, einen Ort, wo wir etwas essen und trinken konnten.

    In St. Jame’s Park trafen wir auf sehr aufdringliche aber auch sehr süße Eichhörnchen

    Und ich sah zum ersten Mal die Berittene britische Polizei

    Die Abenteuer auf dem Weg zum Eurotunnel in Folkestone beschreibe ich später. Das war ziemlich stressig, da ich mich auf M25 kläglich verfahren und anschließend in einen Stau geraten bin.

    Von London nach Folkestone

    Der Aufenthalt in London war kurz und die Abfahrt etwas stressig, denn wir wollten unbedingt unseren Kindern etwas aus London bringen. Unsere 10-jährige Tochter mag die Harry-Potter-Reihe, so haben wir nach einem Harry-Potter-Laden gesucht und wurden am Hauptbahnhof – King´s Cross – fündig. Hier gibt es “The Harry Potter Shop at Platform 9¾”. Den Verkehr in London habe ich leider außeracht gelassen, so dass wir hierbei etwas Zeit verloren haben und nun in Zeitnot waren. Unser Zug durch den Eurotunnel fuhr um 14:30 ab. Aus London raus waren wir erst um 11:59 mit 46%. Eigentlich waren wir noch knapp in der Zeit. Und dann in einem kurzen Moment der Ablenkung verpasste ich die einzige Abfahrt von M25 auf M20. Nun konnte ich leider auf den nächsten 10 oder mehr Kilometern nicht mehr wenden. Zudem kam ein großer Stau in der Gegenrichtung. Ich entschloss mich einen Umweg zu machen und später auf die M20 in Richtung Folkestone zu kommen. Aber ich war nicht der Einzige mit der leuchtenden Idee und so kam es auch auf dem Umweg zu Stau. Ich musste den Zug zweimal umbuchen. Dann floss der Verkehr wieder und wir haben es tatsächlich geschafft nach 147 km mit nur 6% im Akku in Folkestone anzukommen. Sehr positiv anzumerken ist, dass die Eurotunnel Hotline sehr hilfreich war und unsere zweifache Umbuchung ganz gelassen durchgeführt wurde. Es kam sogar noch besser, am Eurotunnel angekommen, wurden wir sogar für eine frühere Abfahrt angemeldet und das kam uns sehr entgegen, denn wir hatten in dieser Nacht noch unsere Kinder abzuholen.

    Am Eurotunnel in Folkestone konnten wir sogar noch auf 40% aufladen, sodass wir nicht mit fast leeren Akku weiter fahren mussten. Um etwa 16 Uhr waren wir schon in Frankreich und konnten nach dem kurzen Aufladen in Richtung Brügge aufbrechen.

    Ab nach Hause

    Am Supercharger Brügge haben wir zügig – mit durchschnittlich 120kW auf 46% geladen und konnten sofort weiterfahren. Der nächste Ladestop wurde auf dem Rasthof in Kortenberg bei Fastned geplant. Damals hatte ich noch das Fastned-Abo, das 11,99 EUR im Monat kostete und DC-Laden für 0,35 EUR ermöglichte. Mein Gedankengang war einfach – ich dachte das Auto wäre nach der langen Fahrt von der Küste bestimmt auf der richtigen Temperatur und sollte bei Fastned genauso schnell laden wie am Supercharger. Ich erwartete also wieder 120 kW im Schnitt. Es kam aber etwas anders.

    Zunächst aber mussten wir zum Fastned kommen und hier spielte uns eine zuerst unbekannte Tatsache einen Strich gegen die Rechnung. Dieses Wochenende, der 7. November, war das letzte in den Herbstferien der belgischen Schulen. Und so kam es, dass wir mehr als eine Stunde im Stau bei Brüssel verbracht haben.

    Bei Fastned angekommen, ging das Anstecken dank dem Auto-Charge, das ich bei Fastned sehr angenehm finde, ganz schnell. Die Ladekurve schoss in die Höhe und kratzte kurz an der 150 kW Marke, um dann sofort auf unter 100 kW zu fallen. Das war enttäuschend. Deswegen habe ich hier nur auf 38% geladen, um zum nächsten Supercharger in Heusden-Zolder zu kommen. Es war kalt und nass und so kamen wir nach nur 59 km mit 18% beim besagten Supercharger an. Hier wartete die nächste Enttäuschung – der Standort hatte nur die V2-Lader und alle waren bereits von mindestens einem anderen Tesla besetzt. Was passiert an einem V2-Supercharger, wenn einer bereits dran nuckelt? Genau, die Leistung wird unter den zwei Nucklern geteilt. So bekam ich hier also gerade mal 70 kW. Nun gut, nichts zu machen. Nach 14 Minuten und mit 57% im Akku ging die Reise weiter. Nächster Halt war bereits in Deutschland geplant – am Supercharger in Frechen. Trotz Regen und Kälte, konnten wir die 135 km in 1 Stunde und 11 Minuten zurücklegen, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 113 km/h entsprach. In Frechen mit 3% angekommen, konnten wir am V3-Lader in 18 Minuten auf 68% laden. Die durchschnittliche Ladegeschwindigkeit lag bei 106 kW.

    Wir kamen näher. Der nächste Halt war am Fastned-Schnelllader in Limburg an der Lahn geplant. Die Strecke von 131 km haben wir bei ähnlicher Durchschnittsgeschwindigkeit von 113 km/h zurückgelegt und kamen mit 7% am Lader an. Und wieder war die Ladegeschwindigkeit durchwachsen. Mit durchschnittlichen 85 kW haben wir in 27 Minuten gerade mal auf 84% geladen. Das war trotzdem nicht schlimm, denn wir haben die längere Pause gebraucht und konnten beim MsDonalds etwas essen.

    Anschließend ging es nach Heidelberg, wo wir unsere Kinder abgeholt haben und in Richtung Zuhause in Frankfurt aufgebrochen sind. Einen Ladestop gab es noch in Hirschberg am V2-Supercharger. Hier haben wir in 15 Minuten von 2% auf 51% laden können. Um 01:33 Uhr am 8. November haben wir uns dann auf den letzten Reiseabschnitt nach Frankfurt begeben. Das waren für mich als Fahrer auch die schlimmsten und gefährlichsten 79 km des ganzen 3000 km langen Wochenendausflugs. Kurz vor Frankfurt habe ich sogar den berühmten Tunnelblick erfahren – der Zustand, in dem die Straße vor einem plötzlich zum Tunnel wird. Besonders hier war ich sehr dankbar, dass unser Fahrzeug über einen sehr sicheren Autopiloten – Spurhalteassistenten – verfügt. Dieser hat während der ganzen Reise sehr gute Dienste geleistet, aber auf der letzten Strecke wurde es sogar lebensrettend.

    Um 02:20 am 8. November endete unsere lange Reise. Es war anstrengend aber auch sehr erlebnisreich. Jedes Mal wenn ich daran denke, schmunzle ich und erlebe die Natur und die Fahrt wieder. Die Natur in Wicklow-Park war schon besonders und war es 100% wert, soweit zu fahren. Jedoch würde ich eine solch lange Reise wahrscheinlich nicht in einem Verbrennerfahrzeug unternehmen. Das Reisen in einem Elektrofahrzeug hat schon einen gewissen Charm. Deswegen bin ich jederzeit bereit, solche Ausfluge zu machen. Später schreibe ich noch die Zusammenfassung der Kosten inklusive der Ladekosten, die uns während der Reise entstanden sind.

    Fortsetzung folgt …